Burnout: Symptome, Ursachen, Vorbeugung & Therapie

Unser Alltag ist zunehmend geprägt von einem Lebensstil, der unsere Gesundheit beeinträchtigen kann. Stress, Hektik, Sorgen und vieles mehr beschäftigen uns unermüdlich. Worüber sich vor ein paar Jahren kaum einer laut zu sprechen traute ist heutzutage in aller Munde – Burnout scheint zu einer Volkskrankheit zu werden.

Fast jeder Dritte Deutsche gibt inzwischen an sich häufig erschöpft oder ausgebrannt zu fühlen. Handelt es sich lediglich um ein Gefühl der Erschöpfung oder bereits um ein Burnout? Diese Frage stellen sich zahlreiche Betroffene, denn sie ist nicht ganz einfach zu beantworten.

Ein Burnout ist in der Regel die Folge eines anhaltenden Stresszustandes. Es handelt sich um einen schleichenden Prozess, der sich über Wochen und Monate, oft auch über Jahre hinweg, entwickelt. Wie Sie ein Burnout erkennen können, wie Sie damit umgehen sollten und wie Sie sich schützen können erfahren Sie im Folgenden.

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Was ist Burnout?

Das Burnout-Syndrom beschreibt einen Zustand starker emotionaler, geistiger sowie körperlicher Erschöpfung in Folge von anhaltender Überforderung, Überlastung oder auch Mobbing. Der Begriff kommt aus dem Englischen und bedeutet übersetzt „ausbrennen“, denn genau so beschreiben Patienten ihren Zustand in der Regel – erschöpft und ausgebrannt. Burnout sollte nicht auf die leichte Schulter genommen werden, denn es ist eine ernstzunehmende Erkrankung, die frühzeitig professionell behandelt werden sollte.

Die Bezeichnung geht auf den Psychotherapeuten Herbert Freudenberger in den 70er Jahren zurück. Eine einheitlich anerkannte wissenschaftliche Definition des Begriffs gibt es nicht. Burnout ist keine medizinische Diagnose im eigentlichen Sinne, sondern vielmehr ein Krankheitszustand, der in verschiedenen Phasen und Ausprägungen abläuft.

Betroffene leiden meist an einer Kombination aus psychischen und körperlichen Beschwerden, die ein vielschichtiges Krankheitsbild ergeben. So wird ein Burnout in 85 Prozent der Krankschreibungsfällen zusammen mit anderen psychischen oder körperlichen Erkrankungen, wie beispielsweise Rückenschmerzen, diagnostiziert.1

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Burnout oder Depression: Worin liegt der Unterschied?

Der Unterschied ist nicht einfach auszumachen, da sich die Symptome überschneiden und sich keine klaren Grenzen zwischen den beiden Krankheitsbildern ziehen lassen. Viele Anzeichen sind typisch für beide Erkrankungen. Gerade die tiefe emotionale Erschöpfung ist ebenfalls ein Merkmal einer Depression.

Ein Burnout wird teilweise auch als Vorstufe einer Depression bezeichnet. Manche Experten bezweifeln sogar, dass Burnout eine eigenständige Krankheit ist. Sie gehen davon aus, dass Menschen mit dem Krankheitsbild im Grunde an einer Depression leiden.

Was unterscheidet Burnout von einer Agoraphobie (Panikstörung/Panikattacken)?

Der Begriff Agoraphobie beschreibt die Angst davor, an einem Ort zu sein, von dem es keinen Ausweg zu geben scheint. Es tritt eine übertriebene Angst vor Situationen oder Orten auf, aus denen in Notsituationen nur schwer ein Ausweg zu finden ist. Dazu gehören beispielsweise große Menschenmengen, Plätze und Aufzüge.

Betroffene meiden entsprechende Gegebenheiten, die Angst und Panikattacken bei Ihnen auslösen. In Extremfällen verlassen sie kaum noch ihre Wohnung. In bestimmten Phasen eines Burnouts können Betroffene ähnliche Symptomatiken aufweisen und ebenfalls unter Angststörungen leiden.

Burnout kann jeden treffen

Burnout ist weit verbreitet und kann grundsätzlich jeden treffen. Die Stresskrankheit kommt in allen Bevölkerungs- und Berufsgruppen vor. Inzwischen wird ein Burnout deutlich häufiger diagnostiziert als in früheren Zeiten. Eine Studie der BPtK (Bundespsychotherapeutenkammer) hat ergeben, dass die Anzahl der Krankschreibungen aufgrund eines Burnouts sich zwischen 2004 und 2011 um das Achtfache erhöht hat.2

Wer ist am häufigsten von Burnout betroffen?

Am häufigsten von Burnout betroffen sind Frauen und Männer zwischen 30 und 60 Jahren, wobei laut einer Studie des Robert-Koch-Instituts zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland in jeder Altersgruppe mehr Frauen als Männer betroffen waren.3 Insgesamt litten rund 3,3 Prozent der befragten Männer unter Burnout, während bei den Frauen 5,2 Prozent der Befragten unter Burnout litten.4 In dieser Studie wurde außerdem gezeigt, dass die Häufigkeit einer Erkrankung an Burnout mit dem sozialen Status steigt. Besonders betroffen sind zudem Menschen in erzieherischen und therapeutischen Berufen.5

 

Welche Risikogruppen gibt es?

Der Zustand des Burnouts wurde zuerst bei Menschen beschrieben, die in sozialen, Heil- und Pflegeberufen oder ehrenamtlichen Tätigkeiten arbeiten. Denn oft arbeiten in diesen Berufen Menschen, die ein hohes Maß an Idealismus mitbringen und sich dadurch schneller über ihre emotionalen und körperlichen Belastungsgrenzen hinaus verausgaben. Grundsätzlich gibt es zwei verschiedene Typen mit einem erhöhten Burnout-Risiko:

  • Personen mit schwach ausgeprägtem Selbstbewusstsein, die empfindlich und sensibel auf erhöhte Belastungssituationen reagieren und/oder stark von äußerem Zuspruch abhängig sind.
  • Menschen, die einen vermehrten Hang zum Idealismus oder Perfektionismus haben, sehr ehrgeizig sowie auch selbstkritisch sind und dabei dynamisch und engagiert hohe Ziele verfolgen.

Burnout erkennen: Welche Burnout-Symptome gibt es?

Ein Burnout zeigt sich in der Regel nicht durch ein spezifisches Symptom, sondern durch eine ganze Reihe verschiedenster Symptome. Leitsymptome sind in der Regel Erschöpfung und verminderte Leistungsfähigkeit. Jeder Betroffene zeigt eine individuelle Kombination von psychischen und physischen Beschwerden.

Welche Anzeichen können auf Burnout hindeuten?

Verschiedene Symptome können auf ein Burnout hindeuten. Dazu gehören:

Betroffene fühlen sich dauerhaft kraftlos und ausgelaugt. Das Bedürfnis nach Ruhepausen wächst zunehmend.

Man fühlt sich gestresst, hat das Gefühl eigenen und äußeren Anforderungen nicht mehr gerecht zu werden. Die zu erledigenden Aufgaben werden scheinbar nicht weniger.

Betroffene resignieren und können sich zunehmend nicht mehr motivieren. Der Mut schwierige Aufgaben anzupacken sowie das Interesse an Neuem geht verloren.

Die Betroffenen können nicht mehr abschalten und kommen nicht zur Ruhe. Sie nehmen die Arbeit mit nach Hause.

Man sieht keinen Sinn mehr in alltäglichen und/oder beruflichen Aufgaben. Die Freude geht verloren und nichts scheint mehr Spaß zu machen. Es entsteht ein Gefühl der Leere.

Burnout-Patienten leiden unter Konzentrationsschwierigkeiten und dauerhafter Anspannung. Es passieren mehr Fehler oder Aufgaben gelingen nicht mehr.

Die Betroffenen sind zunehmend unzufriedener mit sich selbst und anderen Menschen. Keiner kann ihnen etwas recht machen und nichts scheint zu genügen. Das Gefühl der Frustration nimmt zu.

Burnout-Patienten machen sich ständig Gedanken und grübeln über alles stundenlang nach. Sie können sich schlecht entscheiden.

Ein weiteres Symptom ist der Rückzug aus dem sozialen Leben. Die Betroffenen brauchen mehr Zeit für sich und sagen häufig Verabredungen ab. Hobbies werden vernachlässigt, genauso wie Familie, Freundeskreis oder auch der Partner.

Auch körperliche Beschwerden können auftreten, für die es meist keine organischen Ursachen gibt, wie zum Beispiel ständige Müdigkeit, Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Übelkeit, Bauchschmerzen, Appetitlosigkeit, Verdauungsprobleme, Rückenschmerzen, Herz-Kreislauf-Probleme sowie eine steigende Anfälligkeit für Krankheiten.

Wie äußert sich Burnout beim Mann?

Meist gestehen sich Männer Erschöpfung und Überlastung recht spät ein, da sie sich schwerer damit tun Schwäche zuzugeben. Männer leiden daher tendenziell längere Zeit unter den Symptomen eines Burnouts, bevor sie mit jemandem über ihre Probleme sprechen oder gar professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Zudem überspielen oder verdrängen Männer häufig Probleme, indem sie zu Suchtmitteln wie beispielsweise Alkohol oder Zigaretten greifen.

Wie äußert sich Burnout bei der Frau?

Frauen tun sich in der Regel leichter über ihre Gefühle zu sprechen und Überlastung und Erschöpfung zu kommunizieren. Für viele Frauen ist es Teil der eigenen Problembewältigung über Belastungen zu sprechen. Daher suchen sie auch eher professionelle Hilfe auf als Männer, was wiederrum eine Erklärung für die bei Frauen häufiger vorkommende Diagnose Burnout darstellen könnte.

 

Das Burnout-Syndrom ist auf Stress und Überlastung zurückzuführen

Das Burnout-Syndrom kann vielfältige Ursachen haben. Die Wurzel des Übels liegt in der Regel in Stress und Überlastung, die wir aufgrund verschiedener Faktoren empfinden. Dem zugrunde liegt oft ein zunehmendes und andauerndes Ungleichgewicht zwischen äußeren Anforderungen und persönlichen Möglichkeiten.6

Nicht nur die eigene psychische Konstitution, sondern auch das äußere Umfeld kann eine Erkrankung mit dem Burnout-Syndrom begünstigen. Ein Beispiel hierfür sind zahlreiche familiäre Probleme oder erhöhter Stress am Arbeitsplatz. Meist liegt eine Kombination aus äußeren und inneren Ursachen vor, auf die wir im Folgenden genauer eingehen werden.

Äußere Burnout-Ursachen

Unter die äußeren Ursachen für Burnout fallen sämtliche negative Einflüsse, welche zu Stress führen können. Meist sind diese äußeren Ursachen im beruflichen Alltag zu finden. Dazu zählen:

  • hohe Arbeitsanforderungen
  • unerfüllbare Vorgaben, Überforderung
  • zu viel Verantwortung
  • ständiger Zeitdruck
  • Angst um den Arbeitsplatz
  • schlechtes Betriebsklima, Mobbing, Konflikte mit Vorgesetzten
  • ständige Unterbrechungen des Arbeitsablaufes
  • mangelnde Entscheidungsfreiheit
  • schlechte Arbeitsorganisation
  • Mangel an positivem Feedback oder Belohnung
  • Ungleichgewicht zwischen Leistung und Anerkennung

Innere Burnout-Ursachen

Zu den inneren Ursachen für Burnout zählen Stress und Probleme, welche aus uns selbst resultieren:

  • hohe, idealistische Erwartungen an sich selbst
  • zu hoher Ehrgeiz, Streben nach Perfektion
  • starkes Bedürfnis nach Anerkennung
  • die Arbeit als Mittelpunkt des Lebens und sinngebende Beschäftigung
  • das Bedürfnis es allen recht machen zu wollen
  • nicht in der Lage zu sein delegieren zu können/wollen
  • Probleme „nein“ zu sagen

Burnout-Prävention: Wie kann ich Burnout vorbeugen?

Wie so oft im Leben gilt auch hier: Vorsicht ist besser als Nachsicht. Je früher eine potenzielle Gefährdung für Burnout erkannt wird, desto besser ist die Prognose. Wichtig ist es daher die Warnsignale des Körpers frühzeitig zu erkennen und Erschöpfungszustände nicht einfach auf die leichte Schulter zu nehmen oder gar zu ignorieren.

Daher gilt es stets achtsam mit sich und seinem Körper umzugehen und eigene Grenzen zu respektieren. Die Prävention von Burnout setzt primär bei der Verminderung von Stress an, indem stressauslösende Faktoren reduziert werden und ein Ausgleich zur beruflichen Belastung geschaffen wird. Inzwischen gibt es auch vermehrt Burnout-Präventionskurse, die beispielsweise von Krankenkassen angeboten werden.

Folgende Maßnahmen können vorbeugend helfen:

  • mentales Training
  • Körperübungen
  • regelmäßige Bewegung/Sport
  • eine gesunde und ausgewogene Ernährung
  • ein verbessertes Zeitmanagement
  • Entspannungsübungen
  • sich von perfektionistischen Handlungsmustern befreien

Wie wird Burnout diagnostiziert?

In der Regel ermittelt ein Arzt mithilfe spezieller Fragebögen und Tests, ob ein Burnout vorliegt. Anhand der Fragebögen werden mögliche Symptome und Beschwerden abgefragt, um ein eventuelles Burnout gegenüber anderen psychischen Erkrankungen abgrenzen. Meist wird das sogenannte „Maslach burnout inventory“ der Psychologin Christina Maslach angewendet.

Die Behandlung von Burnout erfolgt individuell

Immer mehr Therapien und Präventionsprogramme beschäftigen sich mit dem Thema Burnout. Eine allgemeine Standard-Therapie für ein Burnout gibt es nicht. Die Möglichkeiten zur Behandlung sind individuell und reichen von einzelnen Therapiesitzungen bis hin zu einem stationären Aufenthalt in einem Reha-Zentrum.

Bei Verdacht auf Burnout: Wenden Sie sich zunächst an Ihren Hausarzt

Sie haben den Verdacht an Burnout zu leiden? Zunächst empfiehlt es sich den Hausarzt aufzusuchen. Wenn Ihr Arzt andere mögliche Erkrankungen ausgeschlossen hat, erfolgt eine Überweisung an einen Psychotherapeuten.

Welche Therapiemöglichkeiten werden bei Burnout angeboten?

Eine Burnout-Therapie setzt sich in der Regel aus mehreren Bausteinen zusammen, die individuell auf die jeweiligen Bedürfnisse und Probleme des Betroffenen abgestimmt werden. Befindet sich der Burnout-Prozess noch im Anfangsstadium kann eine Kurzzeittherapie bereits ausreichend sein. Zudem gibt es Hilfe in Form von Gruppentherapien oder Selbsthilfegruppen.

Ist der Burnout-Prozess bereits weiter fortgeschritten, ist meist eine Psychotherapie zur Behandlung notwendig. Diese kann sowohl ambulant als auch stationär erfolgen. Folgende therapeutische Verfahren können dabei zum Einsatz kommen:

  • Kognitive Verhaltenstherapie hilft dabei problematische Muster und Verhaltensweisen zu erkennen und schrittweise zu verändern.
  • Tiefenpsychologische Verfahren dienen vor allem dem Aufbau eines stabileren Selbstwertgefühls.
  • Körpertherapie und Sport: Ergänzend zur Psychotherapie können Körpertherapie und Sport dabei helfen, die eigenen Bedürfnisse und Grenzen besser wahrzunehmen, Stress abzubauen und körperliche Anspannung zu lösen.
  • Entspannungstechniken wie Autogenes Training, Progressive Muskelentspannung, Meditation, Yoga oder Atemübungen können Sie begleitend einsetzen, um die Behandlung zu unterstützen. Die Techniken helfen dabei zur Ruhe zu kommen sowie Körper und Geist zu entspannen.

Werden zur Behandlung von Burnout Medikamente verschrieben?

Neben psychotherapeutischer Unterstützung kann ein Burnout je nach Schweregrad unter Umständen auch medikamentös therapiert werden. Ob zur Behandlung von Burnout Medikamente verschrieben werden oder nicht, hängt individuell vom Betroffenen und den vorliegenden Symptomen ab. Vor allem bei schweren depressiven Symptomen kommen Medikamente zum Einsatz.

Ist die Reha eine sinnvolle Burnout-Therapie?

Je nach Schwere des Burnouts ist ein Aufenthalt in einer speziellen Klinik oder in einem Reha-Zentrum sinnvoll. Diese bieten in der Regel ein breites Spektrum an Therapieprogrammen. Außerdem bieten oft auch Krankenhäuser und Universitätskliniken eine stationäre oder ambulante Therapie an.

Durch den stationären Rahmen können sich Betroffene intensiver und ohne die Ablenkungen des Alltags mit ihrer Problematik auseinandersetzen. Häufig ist es auch hilfreich Abstand von zuhause zu bekommen und sich nicht um die alltäglichen Probleme kümmern zu müssen. Lassen Sie sich am besten von Ihrem Arzt oder Therapeuten beraten, welche der Kliniken das für Sie passende Therapieprogramm anbietet.

Kann ich Burnout auch selbst zu Hause behandeln?

Grundsätzlich ist davon abzuraten Burnout ausschließlich selbst zu behandeln. Suchen Sie in jedem Fall einen Therapeuten auf, um Ihren gesundheitlichen Zustand einschätzen zu lassen. Sind sich Betroffene ihrer Lage bewusst, können sie sich neben einer therapeutischen Behandlung auch durch zahlreiche Maßnahmen selbst helfen. Vor allem kleine Entspannungsübungen können Sie selbständig zu Hause oder zwischendurch im Büro durchführen, um herunterzufahren und sich selbst kleine Pausen zu gönnen.

Tipps zum Umgang mit Burnout

Ein guter Ansatzpunkt zum Umgang mit Burnout ist die Umstrukturierung der eigenen Lebensumstände, sowohl beruflich als auch privat. Dies kann bedeuten Aufgaben abzugeben, die Arbeitszeiten herunterzuschrauben und sich zwischendurch kleine Momente der Ruhe für sich selbst zu gönnen. Eine ausgeglichene Work-Life-Balance und ein stärkendes soziales Umfeld können dabei helfen, mit belastenden Situationen umzugehen.

Ein Burnout kann auch eine Chance sein. Denn manchmal liegt in etwas Negativem gleichzeitig etwas Positives verborgen. Auch wenn die Situation zunächst niederschmetternd scheint, kann dies eine Möglichkeit sein einen neuen Weg einzuschlagen, negative Verhaltensweisen loszulassen und in ein bewussteres und ausgeglicheneres Leben zu starten.

Wie werde ich nach dem Burnout wieder belastbar?

Ein Burnout stellt für jeden Betroffenen einen harten Einschnitt dar. Je nach Schwere kann es eine Weile dauern bis Sie zu Ihrer alten Form zurückzufinden. Entscheidend ist es, nach einem Burnout nicht so weiterzumachen wie zuvor und bewusst einen neuen Lebensstil zu wählen. Wer sich von negativen Mustern und Verhaltensweisen einholen lässt wird rasch vor dem nächsten Burnout stehen.

Erwarten Sie nicht sofort wieder voll belastbar zu sein. Gehen Sie schonend mit Ihren eigenen Ressourcen um. Je mehr Zeit Sie sich selbst zugestehen, desto rascher sind die Erholungsaussichten.

Routine und Rituale können dabei helfen, die Balance zu behalten und wieder belastbarer zu werden. Überbelastungen können so vermieden werden.

Es ist wichtig, dass Sie sich ausreichend Schlaf gönnen, damit der Körper Zeit hat sich zu erholen. Schlafmangel bringt eine verstärkte Ausschüttung des Stresshormons Cortisol mit sich und verhindert die Regeneration.

Ein gesunder Lebensstil ist von elementarer Bedeutung und kann entscheidend zum Wohlbefinden beitragen. Daher sollten Sie stets auf eine ausgewogene und gesunde Ernährung sowie auf ausreichend Bewegung achten.

Egal ob es Sport, Malen, Lesen, Yoga oder eine andere Freizeitbeschäftigung ist, die Ihnen Spaß macht. Gönnen Sie sich Momente der Ruhe und starten Sie nicht von Null auf Hundert in Ihren Alltag.

Entspannung und Stressausgleich

Die zwölf Burnout-Phasen

Die Wissenschaft hat verschiedene Modelle zur Beschreibung des Verlaufs und der Entwicklung eines Burnouts aufgestellt. Sie bestehen aus bis zu zwölf Phasen, die sich in ihrer Anzahl und Beschreibung unterscheiden. Im Folgenden erfahren Sie mehr über die verschiedenen Phasen des Burnout-Modell des Psychoanalytikers Herbert Freudenberg:

Die erste Phase zeichnet sich durch den Drang sich selbst und anderen etwas beweisen zu wollen aus. Betroffene stellen erhöhte Erwartungen an sich selbst und erledigen ihre Arbeit mit besonderer Begeisterung. Oft werden die eigenen Grenzen dabei überschätzt.

Um den hohen Erwartungen zu genügen, wird der Einsatz verstärkt und noch mehr Energie in die Arbeit gesteckt. Es wird freiwillig mehr geleistet als notwendig (z. B. Überstunden). Aufgaben werden nur selten abgegeben.

Schließlich tritt eine Überarbeitung mit Vernachlässigung eigener Bedürfnisse ein. Die Rücksicht auf die eigenen Bedürfnisse tritt immer mehr in den Hintergrund. Soziale Kontakte werden vernachlässigt. Häufig nimmt dabei der Konsum von Kaffee, Alkohol oder Nikotin zu, gelegentlich treten Schlafstörungen auf.

In Phase 4 werden Konflikte und Probleme überspielt und verdrängt. Das Auftreten von Fehlern, Unpünktlichkeit und Vergesslichkeit nehmen zu. Hobbies werden aufgegeben.

Alte Grundsätze und ehemals wichtige Dinge wie soziale Kontakte, Hobbies und Beziehungen werden angezweifelt. Freundschaften und berufliche Beziehungen werden gemieden, da diese als Belastung empfunden werden. Häufig kommt es auch zu Problemen mit dem Partner.

Das Verhalten aus den vorherigen Phasen führt vermehrt zu Schwierigkeiten, die jedoch verdrängt werden. Betroffene haben eine niedrige Toleranzgrenze und fühlen sich unverstanden. Sie gehen nur noch ungern zur Arbeit, kommen zu spät oder sind unzuverlässig. Erstmals treten körperliche Beschwerden sowie eine deutliche Leistungsschwäche auf.

Betroffene fühlen sich hoffnungs- und orientierungslos. Eine innere Leere und Sinnlosigkeit machen sich breit. Der Abbau der kognitiven Leistungsfähigkeit schreitet voran, was sich durch Ungenauigkeit, Desorganisation und Entscheidungsunfähigkeit zeigt. Außerdem können psychosomatische Reaktionen wie beispielsweise Gewichtsveränderungen, Bluthochdruck oder Herzklopfen auftreten.

In Phase 8 kommt es zu merklichen Verhaltensänderungen. Betroffene ziehen sich immer mehr zurück und leisten nur noch das Minimum. Auf gut gemeinte Zuwendung reagieren sie abweisend und bewerten diese als Angriff. Das Gefühl der eigenen Wertlosigkeit sowie Gleichgültigkeit und Sinnlosigkeit werden immer größer.

Betroffene fühlen sich wie abgestorben und entfremdet. Es kommt ihnen so vor, als würden sie nur noch automatisch funktionieren.

In Phase 10 tritt ein Wechsel zwischen dem Gefühl der inneren Leere und starken negativen Emotionen auf. Oftmals kommt es zu Panikattacken und Angstzuständen. Teilweise wird versucht dieses Gefühl durch Konsumverhalten zu überspielen.

Schließlich kommt es zu depressiven Verstimmungen mit Symptomen wie dauerhafte Verzweiflung, Niedergeschlagenheit und Erschöpfung. Es können auch erste Selbstmordgedanken auftreten.

In der letzten Phase kommt es zur völligen Erschöpfung mit massiven geistigen, körperlichen und emotionalen Erschöpfungszuständen. Der Körper und das Immunsystem sind angegriffen, es können Erkrankungen auftreten. Die geistige und emotionale Erschöpfung kann aufgrund von Selbstmordgefahr lebensbedrohend sein.

Welche Folgen kann Burnout haben?

Unbehandelt kann Burnout weitreichende Folgen haben, die sich nicht nur auf die Gesundheit auswirken, sondern sich in alle Bereiche des Lebens ziehen. Die oben genannten Symptome können sich weiter verschlimmern und schwere Folgeerkrankungen auslösen wie zum Beispiel:

  • schwere Depressionen
  • Angststörungen
  • Panikattacken
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • Magengeschwüre
  • Stoffwechselprobleme
  • im Extremfall: Berufsunfähigkeit
  1. BPtK-Studie zur Arbeitsunfähigkeit. Psychische Erkrankungen und Burnout, 2012. https://www.bptk.de/uploads/media/20120606_AU-Studie-2012.pdf
  2. BPtK-Studie zur Arbeitsunfähigkeit. Psychische Erkrankungen und Burnout, 2012. https://www.bptk.de/uploads/media/20120606_AU-Studie-2012.pdf
  3. Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland: Psychische Gesundheit in der Bevölkerung, Aktuelle Daten und Hintergründe, 2015
  4. Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland: Psychische Gesundheit in der Bevölkerung, Aktuelle Daten und Hintergründe, 2015. https://www.bfr.bund.de/cm/343/psychische-gesundheit-in-der-bevoelkerung-aktuelle-daten-und-hintergruende.pdf
  5. WIdO – Wissenschaftliches Institut der AOK, Pressemitteilung. https://www.wido.de/fileadmin/wido/downloads/pdf_pressemitteilungen/wido_pra_pm_krstd_0411.pdf
  6. Brand, Serge, and Edith Holsboer-Trachsler: „Das Burnout Syndrom—eine Übersicht.“ Therapeutische Umschau 67.11 (2010): 561.
Burnout: Symptome, Ursachen, Vorbeugung & Therapie

Susann von der Mühll

Susann von der Mühll hat ihre Ausbildung am Institut für angewandte Kinesiologie und Naturheilkunde im Jahr 2018 abgeschlossen und ist seither als Pferdeosteopathin im Dreiländereck tätig. Motiviert durch ihr Interesse an naturheilkundlichen Themen unterstützt sie seit 2020 das Redaktionsteam der bio-apo.