Wegerich-Allergie: Das sollten Sie beachten

Der Wegerich ist in unseren Breitengraden weit verbreitet und wächst bevorzugt auf Wiesen, Weiden sowie an Wegrändern. Bekanntester Vertreter ist der Spitzwegerich, der in der Naturheilkunde gerne als pflanzliches Mittel bei Husten eingesetzt wird.

Die Wegerich-Allergie geht mit den gleichen Beschwerden einher wie viele andere Gräserallergien auch. Hinzu kommt außerdem, dass die Wegerich-Arten über einen sehr langen Zeitraum hinweg blühen (April–September; Hochsaison Mai–August ) und sich mit der Pollenflugzeit vieler anderer Gräser- und Kräuterpollen überschneiden. Dadurch ist die Wegerich-Allergie gar nicht so einfach zu erkennen und meist nur durch einen Allergietest eindeutig zu bestimmen.

Worauf Sie bei einer Wegerich-Allergie achten sollten, welche Wegerich-Arten wann blühen und welche Kreuzreaktionen auftreten können, erfahren Sie hier in unserem Ratgeber.

Blüten des Wegerichs können eine Wegerich-Allergie auslösen

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Der Wegerich ist eine kleine bis zu 40 cm hohe krautige Pflanze mit je nach Art länglich- oder oval-geformten Blättern. In Europa sind vor allem der Spitzwegerich und der Breitwegerich bekannt. Oft wird die Wegerich-Allergie auch als Spitzwegerich-Allergie bezeichnet, da der Spitzwegerich besonders häufig vorkommt.

Eine Allergie auf Wegerich äußert sich durch die typischen Symptome einer Pollenallergie wie

  • häufiges Niesen,
  • laufende Nase und
  • tränende Augen.

Das Schlimme für alle Wegerich-Allergiker ist, dass er sich durch eine lange Blütezeit auszeichnet und bei uns praktisch überall auf Wiesen und an Wegrändern wächst. Das heißt, dass Betroffene mitunter über mehrere Monate hinweg von den Beschwerden geplagt werden.

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Wegerich-Allergie: Alle wichtigen Infos im Überblick

  • es gibt verschiedene Arten, die zur Familie der Wegerichgewächse (Plantaginaceae) gehören
  • am bekanntesten sind Spitz- und Breitwegerich
  • Vorkommen: am Wegrand und auf Wiesen
  • Verwendung von Spitzwegerich: in Wildkräutersalaten, als pflanzliches Mittel bei Husten und äußerlich bei entzündlichen Hauterkrankungen

Mitte April bis Ende September, Hochsaison von Ende Mai bis Ende August

mäßig, Pollengehalt in der Luft eher gering

möglich mit Sellerie, Knoblauch, Karotten, Paprika, Anis, Curry, Kümmel

Blütezeit und Pollenflug beim Wegerich: Wie stark ist die Belastung durch Wegerichpollen?

Frau hat eine GräserallergieDas Allergiepotenzial bei Wegerich ist grundsätzlich nicht so hoch wie bei anderen Gräserallergien. Zudem ist der Pollengehalt in der Luft eher mäßig und somit die allergene Potenz der Wegerich-Arten geringer als die anderer Gräserpollen.

Die Blütezeit von Spitzwegerich und Co. liegt je nach Art zwischen Mai und September, die Hochsaison ist ungefähr von Mai bis August. In besonders warmen Jahren können die Pollen des Wegerichs sogar bis Oktober oder November unterwegs sein. Da die Wegerich-Arten praktisch überall wachsen und sich die Pollenflugzeit mit einigen anderen Pollen überschneidet, kann es schnell zu Verwechslungen mit anderen Gräserallergien kommen. Letztlich kann hier nur ein Allergietest Aufschluss geben.

Diese Symptome treten bei einer Wegerich-Allergie auf

Die Symptome bei einer Allergie gegen Wegerich äußern sich in der Regel wie die typischen Beschwerden bei anderen Pollenallergien durch:

  • häufiges Niesen
  • laufende Nase
  • tränende, gerötete Augen
  • Jucken im Rachenbereich
  • in schweren Fällen: Husten und asthmatische Beschwerden

Treten bei einer Wegerich-Allergie Kreuzreaktionen auf?

Kreuzreaktionen sind bei einer Wegerich Allergie möglich, treten aber äußerst selten auf. Das Hauptallergen des Spitzwegerichs hat beispielsweise Ähnlichkeiten mit dem Hauptallergen der Ölbaumgewächse sowie dem Hauptallergen des Gänsefußes, wodurch hierbei Kreuzreaktionen vorkommen können.

Mit diesen Lebensmitteln und Pflanzen sind Kreuzallergien möglich:

  • Gewürze wie Zimt, Anis, Curry und Kümmel
  • Paprika
  • Sellerie
  • Knoblauch
  • Karotten
  • Ölbaumgewächse
  • Gänsefuß

Juckende Augen und laufende Nase: Das hilft bei einer Wegerich-Allergie

Was man bei einer Wegerich-Allergie tun kann, hängt vor allem von der Intensität der Beschwerden ab. Reagiert man nur leicht auf Wegerichpollen, so genügt meist die Anwendung von Nasenspray oder Augentropfen. Fallen die Symptome etwas heftiger aus, können Sie zu antiallergischen Präparaten wie Allergietabletten (Antihistaminika) greifen, die rezeptfrei in der Apotheke erhältlich sind. Im Notfall sollte immer ein Arzt aufgesucht werden.

Das können Sie bei einer Wegerich-Allergie außerdem tun:

  1. Vermeiden Sie möglichst den Kontakt mit den Wegerich-Arten.
  2. Verwenden Sie bei akuten Symptomen Nasensprays oder Augentropfen.
  3. Ziehen Sie eine Desensibilisierung in Betracht. Diese zieht sich zwar über einen längeren Zeitraum und ist nicht immer erfolgreich, bietet dafür bei Therapieerfolg aber langfristig Erleichterung.
  4. Nehmen Sie Schutzmaßnahmen für Zuhause vor wie Pollenschutzgitter oder Luftreiniger.
  5. Informieren Sie sich täglich über die Pollenkonzentration – witterungsbedingt kann sich die Pollenkonzentration in der Luft nämlich erheblich verändern (z.B. bei Regen weniger Pollenflug).
  6. Verwenden Sie bei Bedarf Antiallergika (Tabletten, Tropfen). Diese bieten schnelle Hilfe bei stärkeren Symptomen, haben aber häufig Nebenwirkungen wie Müdigkeitserscheinungen.

Diese Wegerich-Arten sind in Deutschland vertreten

Zur Gattung der Wegeriche (Plantago) gehören insgesamt etwa 180 verschiedene Arten. In Europa sind vor allem diese drei vertreten:

Merkmale Wachstumsort Wachstumszeitraum Blütezeit
Spitzwegerich 10–40 cm hoch;
schmale, längliche Blätter mit deutlichen Längsadern
Wiesen, Wegränder, Rasenflächen 6 Monate April–September
Breitwegerich 5–30 cm hoch;
breite, ovale Blätter,
Wegränder, Höfe, Felder, Rasenfläche, Ufer, Brachland 3 Monate Juni–September
Mittlerer Wegerich 20–40 cm hoch; breite, ovale Blätter, meist dicht am Boden Wiesen, Wegränder, Weiden, trockene Stellen 3 Monate Mai–Juli

Diagnose und Allergietest: Wie wird eine Wegerich-Allergie erkannt?

HIlfe bei Pollenallergie und HeuschnupfenDie Blütezeit der Wegerich-Arten ist lang, wobei der Schwerpunkt im Juni, Juli und August liegt. Genau in dieser Zeit wirbeln natürlich auch die Pollen vieler weiterer Gräser durch die Luft, weshalb die Wegerich-Allergie häufig nicht sofort erkannt wird. Dabei ist eine genaue Diagnose wichtig für eine bestmögliche Therapie der Beschwerden.

Dafür ist es zunächst ratsam, genau zu beobachten, wann es zu einem Auftreten der Symptome kommt, zum Beispiel mit Hilfe eines Pollentagebuches oder einer Pollen-App. Anschließend folgt der Gang zum Arzt, zur Durchführung eines Allergietests. Der Pricktest ist ein Hauttest, bei dem verschiedene potenzielle Allergene auf die Haut aufgetragen werden und die Haut an diesen Stellen anschließend leicht eingeritzt wird. Tritt nach einiger Zeit eine Hautreaktion auf, ist dies ein Hinweis auf eine Sensibilisierung. Zur zusätzlichen Abklärung oder falls das Ergebnis nicht eindeutig ist, kann auch ein Bluttest gemacht werden.

Kann Spitzwegerich-Hustensaft Allergiesymptome auslösen?

Bei einer Allergie gegen Wegerich kann die Einnahme von Spitzwegerich-Hustensaft je nach individueller Empfindlichkeit zu allergischen Reaktionen führen. In der Packungsbeilage von Hustensaft oder Hustensirup mit Spitzwegerich ist in der Regel der Hinweis aufgeführt, dass man das Präparat nicht anwenden sollte, wenn man überempfindlich (allergisch) gegenüber diesem Wirkstoff ist.

Wegerich-Allergie: Das sollten Sie beachten

Susann Krüger

Susann Krüger hat ihre Ausbildung am Institut für angewandte Kinesiologie und Naturheilkunde im Jahr 2018 abgeschlossen und ist seither als Pferdeosteopathin im Dreiländereck tätig. Motiviert durch ihr Interesse an naturheilkundlichen Themen unterstützt sie seit 2020 das Redaktionsteam der bio-apo.