Miriam Stümper im Experteninterview zum Thema: Therapieansätze für Zyklusstörungen in der Naturmedizin

Beitragsbild Experteninterview Miriam Stümper

Aus Sicht der ganzheitlichen Medizin basieren Zyklusstörungen auf einem Zusammenspiel verschiedener Faktoren. Diesbezüglich kommen unter anderem hormonelle Störungen, ein ungesunder Lebensstil oder auf emotionaler Ebene Stress in Frage. Sobald die Ursache eines unregelmäßigen Zyklus, von starken Blutungen oder weiteren Beschwerden diagnostiziert wurde, hält die Naturmedizin verschiedene Therapieansätze bereit.

M. Stümper: Im ersten Schritt ist eine ausführliche Hormon-Anamnese mit genauer Aufnahme der Beschwerden, Zykluslänge und Blutungsintensität essentiell. Eine tiefergehende Anamnese gibt danach Aufschlüsse über Bereiche, welche das Hormonsystem beeinflussen können – wie Ernährung, Work-Life-Balance, Kontakt zu Schadstoffen aus der Umwelt, genetische Belastungen und Wechselwirkungen mit anderen Organen z. B. Schilddrüse oder Nebenniere. Eine gezielte Labordiagnostik gibt anschließend Einblicke in den Hormonstoffwechsel und kann Mikronährstoffdefizite und weitere Stoffwechselprobleme aufdecken. 

Mir persönlich ist es zusätzlich sehr wichtig zu schauen, ob eine osteopathische Behandlung der Beckenorgane wie z. B. Gebärmutter oder Eierstöcke indiziert ist. Aus diesen Ansätzen ergibt sich eine sehr individuelle Empfehlung für die Patientin.

M. Stümper: Ich arbeite gerne mit pflanzlichen Arzneimitteln und empfehle Mikronährstoffe, wenn eine Laboranalyse ein Defizit veranschaulicht. Als nicht verschreibungspflichtige bioidentische Hormontherapie versteht man die Anwendung homöopathischer Arzneimittel – zum Beispiel in der niedrigen Potenz D4. Es gibt spezialisierte Apotheken, die diesbezüglich Progesteron D4 Salbe zum Einreiben am Unterarm herstellen.

M. Stümper: Meine Herangehensweise besteht – wie bereits oben erwähnt – aus einer ausführlichen Anamnese, einem gezielten Laborbefund, einem osteopathischen Befund und einer individuellen Arzneimittelempfehlung.

M. Stümper: In meiner Praxis arbeite ich mit der Kombination aus Viszeralosteopathie, pflanzlicher oder homöopathischer Begleitung, dem Einsatz von Mikronährstoffen und Ohrakupunktur.

M. Stümper: Eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Eiweiß und gesunden Fetten ist aus meiner Sicht sehr zu empfehlen, damit der Körper wichtige Bausteine zur Hormonherstellung zur Verfügung hat. In meiner Praxis sehe ich viele Patientinnen mit Zyklusstörungen, die einen sehr hohen Anspruch an sich und Ihre Leistung haben. Strategien für eine gute Work-Life-Balance und für eine liebevolle Selbstfürsorge sind ein großes Thema in der heutigen Zeit. Alle entspannenden Verfahren wie Yoga oder Meditation sind sinnvolle Möglichkeiten, wieder mehr in Kontakt mit sich selbst zu kommen.

M. Stümper: In der viszeralen Osteopathie behandelt man unter anderem Beckenorgane wie die Gebärmutter, die Eierstöcke, das Becken und die Bandverbindungen zwischen dem knöchernen Becken und der innenliegenden Organe. Des Weiteren beschäftigt sich die Viszeralosteopathie nach Barral auch mit der Behandlung der Schilddrüse, der Nebennieren und der Hirnanhangdrüse. Die Hirnanhangdrüse produziert die Hormone LH und FSH. Dies sind Hormone, die die Reifung der Eibläschen bewirken und den Eisprung sowie die Gelbkörperbildung aktivieren.

M. Stümper: Nach meiner Erfahrung gibt es viele Komponenten, die unseren Körper beeinflussen. Ich denke an unsere Gene, unser Gedankengut, unsere Umwelt, unsere Ernährung und unseren Lebensstil. Für mich ist die Wahrnehmung des Menschens in seiner Ganzheit wichtig, da Zusammenhänge klarer werden und Organsysteme naturheilkundlich beurteilt werden können.

Miriam Stümper im Experteninterview zum Thema: Therapieansätze für Zyklusstörungen in der Naturmedizin

Miriam Stümper

Miriam Stümper hat sich auf ganzheitliche Therapien spezialisiert und bietet in ihrer Praxis für Naturheilkunde und Osteopathie in Eichstätt aufeinander abgestimmte Behandlungen – unter anderem individuelle Mikronährstofftherapien – an. Für die Heilpraktikerin ist es wichtig, dass ihre alternativen Therapieansätze, falls notwendig, mit der klassischen Schulmedizin kombiniert werden.