Niedriger Blutdruck in der Schwangerschaft: Das können Sie tun

Im Laufe der Schwangerschaft kommt es zu vielen hormonell bedingten Veränderungen im Körper. Davon ist auch das Herz-Kreislauf-System betroffen. Der Blutdruck sinkt und es können Schwindel und Kreislaufbeschwerden auftreten. Natürliche Maßnahmen wie moderate Bewegung, eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr und genügend Ruhepausen können für Besserung sorgen. Was Sie außerdem beachten sollten, erfahren Sie hier in unserem Ratgeber.

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Schwindel, Kreislaufprobleme, starke Müdigkeit – niedriger Blutdruck zählt zu den typischen Schwangerschaftsbeschwerden. Auch diffuse Symptome wie Herzrasen, Kopfschmerzen, Abgeschlagenheit oder kalte Hände und Füße können auftreten. Vor allem in den ersten sechs Monaten sind Schwangere von den Auswirkungen des Blutdruckabfalls betroffen.

Von einem deutlichen Abfall des Blutdrucks, von einer Hypotonie, spricht man bei Werten unterhalb von 95/65 mmHg.  Allerdings müssen diese Werte nicht gleich Probleme bereiten. Schwankungen des Blutdrucks sind völlig normal in der Schwangerschaft. Lediglich in extremen Fällen kann es zu einer Unterversorgung des Babys kommen. 

Im Folgenden klären wir:

  • welche Hausmittel bei niedrigem Blutdruck in der Schwangerschaft helfen können und
  • welche Ursachen für Hypotonie in der Schwangerschaft bestehen.

Bewegung und ausgewogene Ernährung: Hausmittel bei niedrigem Blutdruck

Wenn Sie schwanger sind und Ihnen niedriger Blutdruck zu schaffen macht, sollten Sie sich möglichst viel bewegen, um Ihren Kreislauf in Schwung zu bringen. Gegebenenfalls können Kompressionsstrümpfe (Stützstrümpfe) hilfreich sein, um den Blutrückfluss zum Herzen zu fördern und zu vermeiden, dass sich das Blut in den Beinen staut.

Wichtig ist, auf natürliche Behandlungsmethoden zurückzugreifen, denn die Einnahme von Medikamenten sollte während der Schwangerschaft so gut es geht vermieden werden.

Gönnen Sie sich Ruhe und Entspannung

Schwangere sollten sich ausreichend Ruhepausen gönnen und Stress möglichst vermeiden. Entspannungstechniken wie Meditation oder Autogenes Training können Ihnen helfen, Anspannung abzubauen und zur Ruhe zu kommen. Nehmen Sie sich bewusst Zeit für sich, zum Beispiel mit einer Tasse beruhigendem Tee oder einer sanften Massage.

Lassen Sie sich morgens genügend Zeit zum Aufstehen und stellen Sie sich den Wecker lieber etwas eher, damit keine Hektik aufkommt. Beginnen Sie beispielsweise mit einigen kleinen Übungen direkt im Liegen (z.B. Fahrradfahren in der Luft), um den Kreislauf anzukurbeln. Setzen Sie sich dann entspannt hin, anstatt direkt aus dem Bett zu springen und stehen Sie langsam auf. Auf diese Weise können Sie Schwindel und Benommenheit reduzieren.

Das rät unser Expertin Dr. med. Sarah Plack, deutsche Medizinerin, Bloggerin und Buchautorin, bei Kreislaufproblemen in der Schwangerschaft:

Expertin Sarah Plack“Das wichtigste bei Kreislaufproblemen in der Schwangerschaft: Trinken Sie viel! Am besten geeignet ist stilles Wasser – aber auch ungesüßte Tees eignen sich gut. Sind die Kreislaufprobleme stärker, so können Kompressionsstrümpfe helfen, die Symptome zu lindern.

Bringen Sie Ihren Kreislauf in Schwung

Bewegen Sie sich möglichst viel und am besten an der frischen Luft, das regt den Kreislauf an und verbessert die Blutzirkulation. Besonders geeignet sind Ausdauersportarten wie:

  • Joggen, 
  • Schwimmen und 
  • Fahrradfahren

Auch ein ausgiebiger Spaziergang kann sich bereits positiv auswirken. Sanfte Sportarten wie Yoga und Gymnastik sind besonders empfehlenswert in der Schwangerschaft.

Muten Sie sich allerdings nicht zu viel zu und halten Sie das Sportpensum in einem ausgewogenen Maß, damit Sie sich nicht überanstrengen. Voraussetzung ist zudem ein normaler Schwangerschaftsverlauf ohne Komplikationen.

Wechselduschen sind ebenfalls gut geeignet, um den Kreislauf anzukurbeln. Der Wechsel zwischen warmem und kaltem Wasser sorgt dafür, dass sich die Blutgefäße weiten und wieder zusammenziehen.

Ernähren Sie sich ausgewogen und trinken Sie viel

Viel zu trinken ist eine der wichtigsten Maßnahmen für Menschen mit niedrigem Blutdruck, denn eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr trägt dazu bei, das Blutvolumen zu erhöhen und so den Blutdruck aufrechtzuerhalten. Achten Sie darauf, mindestens 1,5-2 Liter am Tag zu trinken. Am besten stilles Wasser oder Kräutertee, auf stark zuckerhaltige Getränke sollten Sie verzichten.

Zudem sollten Sie nicht zu salzarm essen, denn Salz bindet Wasser im Körper, was ebenfalls das Blutvolumen erhöht und sich positiv auf den Blutdruck auswirkt.

Ernähren Sie sich darüber hinaus gesund und ausgewogen. Essen Sie viel frisches Obst und Gemüse, kochen Sie möglichst frisch und vermeiden Sie industriell gefertigte Lebensmittel sowie ungesunde Snacks.

Hilfreich ist es außerdem, über den Tag verteilt mehrere kleine Mahlzeiten zu sich zu nehmen, um den Blutzuckerspiegel aufrechtzuerhalten und Kreislaufproblemen vorzubeugen. Auch ein Kaffee oder Schwarztee zwischendurch ist erlaubt, um den Kreislauf kurzzeitig anzuregen. Allerdings nur in Maßen, da Koffein über den Blutkreislauf an das Baby weitergegeben wird.

Mögliche Ursachen für Hypertonie in der Schwangerschaft

schwangere frau fasst sich an ihr herzDer Blutdruck sinkt in der Schwangerschaft in erster Linie durch die Umstellung der Hormone. Ein Effekt, der völlig normal und für die meisten Schwangeren harmlos ist. Aufgrund der hormonell bedingten Weitung der Blutgefäße nimmt der Widerstand in den Gefäßen ab und es kann zu einem leichten Blutdruckabfall kommen.

Niedriger Blutdruck kann allerdings auch durch andere Gründe verursacht oder begünstigt werden, wie zum Beispiel:

  • Dehydrierung durch unzureichende Flüssigkeitsaufnahme
  • Medikamenteneinnahme
  • Umwelteinflüsse
  • bestimmte Krankheiten (Herzerkrankungen, Schilddrüsenunterfunktion, Diabetes)
  • erbliche Faktoren

Zur Sicherheit sollten Sie die Beschwerden daher immer von Ihrem Frauenarzt abklären lassen.

Niedriger Blutdruck in der Schwangerschaft: Das können Sie tun

Susann Krüger

Susann Krüger hat ihre Ausbildung am Institut für angewandte Kinesiologie und Naturheilkunde im Jahr 2018 abgeschlossen und ist seither als Pferdeosteopathin im Dreiländereck tätig. Motiviert durch ihr Interesse an naturheilkundlichen Themen unterstützt sie seit 2020 das Redaktionsteam der bio-apo.