CBD (Cannabidiol)

Die Hanfpflanze erobert zunehmend die Komplementär- und Alternativmedizin und räumt mit den Vorurteilen gegenüber Cannabis auf. Lange genug war Cannabis ein Tabu-Thema. Die Meinung, dass Cannabis per se schlecht sei, scheint bei genauerer Betrachtung der Inhaltsstoffe und Bestandteile der Pflanze überholungsbedürftig.

Cannabinoide gehören zu den wertvollen Inhaltsstoffen der Hanfpflanze, denen verschiedene positive Eigenschaften nachgesagt werden. Zu den bekanntesten Cannabinoiden zählen THC (Tetrahydrocannabinol), CBN (Cannabinol) und CBD (Cannabidiol). Einer der vielversprechendsten Inhaltsstoffe der Hanfpflanze ist das CBD. Wobei es sich hierbei genau handelt, warum von diesem Stoff derzeit überall die Rede ist und ob das Ganze legal ist, erklären wir Ihnen im Folgenden.

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Was ist CBD?

Die Abkürzung CBD steht für Cannabidiol, einem der Hauptbestandteile der Hanfpflanze. Die Substanz wird meist aus Nutzhanf gewonnen, genauer gesagt aus der Sorte „Cannabis sativa“, da diese über einen besonders hohen Gehalt an Cannabidiol verfügt. CBD wird aus den Blüten, Blättern und Stängeln der Hanfpflanze extrahiert und anschließend weiterverarbeitet.

Hanf zählt zu den ältesten Medizinpflanzen der Welt

Hanf gehört zu den ältesten Nutz- und Medizinpflanzen weltweit und wird bereits seit über 5.000 Jahren aufgrund der vielfältigen Einsetzbarkeit geschätzt. Die Fasern wurden früher für die Herstellung von Kleidern und Papier verwendet. Auch in der Schifffahrt war Hanf ein begehrter Rohstoff, zum Beispiel für die Fertigung von Seilen und Segeln.

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Was ist der Unterschied zwischen CBD und THC?

Der wichtigste Unterschied zwischen CBD und THC (Tetrahydrocannabinol) besteht darin, dass CBD im Gegensatz zum berauschenden THC keine psychoaktive Wirkung aufweist. Das liegt vor allem daran, dass sich Cannabidiol anders als THC lediglich teilweise an die Rezeptoren des körpereigenen Endocannabinoid-Systems bindet. CBD gilt im Gegensatz zu THC nicht als Betäubungsmittel.

Wie funktioniert das Endocannabinoid-System?

Beim Endocannabinoid-System, auch endogenes Cannabinoid-System genannt, handelt es sich um einen Teil des Nervensystems. Dieses spielt eine wichtige Rolle bei der Regulierung der Funktion des Nerven- und Immunsystems. Das Endocannabinoid-System wurde erst 1992 entdeckt und nach den Wirkstoffen der Hanfpflanze, den Cannabinoiden, benannt, da diese zur Entdeckung beigetragen haben.

Das Endocannabinoid-System besteht aus zwei primären Zellrezeptoren, den CB1- und CB2-Rezeptoren. Die CB1-Rezeptoren befinden sich hauptsächlich auf den Nervenzellen, die CB2-Rezeptoren auf den Zellen des Immunsystems. Die körpereigenen Cannabinoide, die als chemische Botenstoffe im Körper agieren, können sich mit den Rezeptoren verbinden. Zahlreiche Zellen, allen voran die Zellen des Immunsystems, können Endocannabinoide bilden. Diese sind im zentralen Nervensystem (ZNS) an zahlreichen physiologischen Prozessen beteiligt, wie zum Beispiel:

  • Schmerzverarbeitung
  • Emotionen
  • Schlafverhalten
  • Stimmungslage
  • Appetitregulation und Nahrungsaufnahme

Was ist der Unterschied zwischen Cannabisöl, CBD-Öl und Hanföl?

Die Begriffe Cannabis-Öl und CBD-Öl werden in der Regel synonym verwendet und bezeichnen beide das CBD-haltige legale Öl. Hanföl wird nicht aus den Pflanzenteilen, sondern aus den Samen der Hanfpflanze, auch Hanfnüsschen genannt, gewonnen. Das Öl dient als Speiseöl sowie als Trägeröl für CBD-Produkte und wird vor allem dank des hohen Gehalts an essenziellen Omega-Fettsäuren geschätzt. Hanföl kann zum Beispiel für Salate oder zum Kochen und Backen verwendet werden.

CBD

Ist CBD legal?

In der EU war der Anbau von Hanf lange Zeit verboten. Im Jahr 1996 hat Deutschland dieses Gesetz durch eine Änderung des Betäubungsmittelgesetzes für den Nutzhanf schließlich aufgehoben. Angebaut werden dürfen allerdings lediglich Pflanzen mit von der Europäischen Union zertifiziertem Saatgut, deren THC-Gehalt 0,2 Prozent nicht überschreitet. Der Anbau oder die Verwendung von anderen Hanfpflanzen ist in Deutschland nicht erlaubt.

Die rechtliche Lage bezüglich der Legalität von CBD-Produkten ist nicht immer eindeutig und hängt davon ab, um welche Form von CBD es sich handelt und aus welchem Land das CBD stammt. Beim Kauf von CBD-Produkten aus anderen Ländern (zum Beispiel Österreich oder Schweiz) ist Vorsicht geboten, denn zum Teil liegt der THC-Gehalt über dem in Deutschland erlaubten Wert.

Wie wird CBD hergestellt?

Die Substanz CBD kann mithilfe verschiedener Verfahren aus den Blüten, Blättern und Stängeln der Hanfpflanze extrahiert werden. Ein einheitliches Verfahren gibt es nicht, weshalb sich die Produkte in ihrer Konzentration und Reinheit unterscheiden. Eine der bekanntesten Methoden ist die CO2-Extraktion: Dabei wird das natürliche CBD-Öl mithilfe von Kohlenstoffmonoxid aus der Pflanze gewonnen.

Das CBD verfügt durch dieses Verfahren über einen hohen Reinheitsgrad und einen hohen Gehalt an Cannabidiol. Aus diesem Grund gehört die CO2-Extraktion zu den am häufigsten verwendeten Verfahren. Außerdem bleibt bei diesem Verfahren das gesamte Pflanzenstoffspektrum erhalten. In diesem Zusammenhang wird auch vom sogenannten Entourage-Effekt gesprochen, also dem effektiven Zusammenspiel verschiedener Pflanzenstoffe wie Terpenen, Flavonoiden und Phytocannabinoiden.

  1. https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2018/04/10/cannabidiol-produkte-bald-in-der-apotheken-freiwahl/chapter:2
CBD (Cannabidiol)

Susann Krüger

Susann Krüger hat ihre Ausbildung am Institut für angewandte Kinesiologie und Naturheilkunde im Jahr 2018 abgeschlossen und ist seither als Pferdeosteopathin im Dreiländereck tätig. Motiviert durch ihr Interesse an naturheilkundlichen Themen unterstützt sie seit 2020 das Redaktionsteam der bio-apo.