Vegan versus Paleo - ein Vergleich
Es vergeht kein Tag, an dem nicht ein neuer Food Trend die Social-Media Netzwerke erobert, oder neue Superfoods das Supermarktregal stürmen.
Doch was hat es damit auf sich und welche Vorteile, oder auch Nachteile haben die verschiedenen Ernährungsformen?
Wir versuchen einen Überblick über zwei sehr aktuelle Form der Ernährung zu geben:
Veganismus- die Grundprinzipien
Viele kennen den Begriff „vegan“ und können sich etwas darunter vorstellen, was es mit dieser Art zu leben auf sich hat.
Das Wort vegan stammt ursprünglich aus dem englischen und ist eine Ableitung von „vegetable“, also Gemüse.
Bei einer veganen Ernährungs- und Lebensweise geht es darum, ohne tierische Erzeugnisse und Produkte auszukommen. Das Bedeutet auf Fleisch, Fisch, Meeresfrüchte, Milchprodukte, Eier und sonstige Produkte tierischer Herkunft, einschließlich Insekten zu verzichten. So verhält es sich auch mit Produkten, welche zur Produktion oder Herstellung tierisches Material benötigen. Zum Beispiel werden viele E-Lebensmittelzusatzstoffe aus Läusen gewonnen.
Die Vorteile einer ausschließlich veganen Ernährung sind vor Allem der gesundheitliche Aspekt und Tierschutz, sowie die Tierrechte. Das steht bei den meisten Veganern im Vordergrund.
Viele Studien belegen, dass diese Form der Ernährung sich positiv auf die Gesundheit auswirkt.
Veganerinnen und Veganer haben ein geringeres Risiko an sogenannten Zivilisationskrankheiten zu erkranken. Dazu zählen Herz- Kreislauf Problematiken und das Krebsrisiko ist geringer.
So leiden sie seltener an Diabetes Typ-2, welcher häufig durch Übergewicht ausgelöst wird.
Beim Tierschutz und den Tierrechten ist es für Veganerinnen und Veganer wichtig, dass Tiere nicht unnötig gequält oder getötet werden, um dann weiterverarbeitet oder gegessen zu werden.
Auch achten viele Veganerinnen und Veganer besonders darauf, dass ihre Gegenstände des alltäglichen Lebens frei von Tierversuchen und tierischen Inhaltstoffen sind. So z.B. bei Kosmetika oder der Kleidung.
Auch aufgrund ethischer oder religiöser Gründe entscheiden sich Menschen dazu vegan zu leben. Derweil findet man diese Form der Ernährung in allen Gesellschafts- und Altersklassen wieder. Auch gibt es spezielle Ratgeber für werdende Mütter die vegan Leben wollen, oder auch für die vegane Tierernährung.
Es gibt mittlerweile viele verschiedene Formen von Veganismus, so z.B. die Fruganer- die Ernährung erfolgt ausschließlich durch Obst, Nüsse und Samen, welche nach der Ernte nicht die Zerstörung der Pflanze zur Folge haben- oder die vegane Rohkost Ernährung.
Zu den Nachteilen einer rein veganen Ernährung gehört, dass der Körper nicht alle Nährstoffe und Vitamine erhält die er benötigt.
Häufig mangelt es an Vitamin B12, da dieses hauptsächlich in Fleisch und Fleischprodukten zu finden ist. Hier kann man durch Nahrungsergänzungspräparate nahhelfen. Auch Jod stellt ein Problem dar, man kann zwar auf Jodsalz zurückgreifen, sollte dies allerding nur in Maßen tun. Besser sind Algen. Kalzium findet man auch meist nur in Milchprodukten, hier kann man zu grünem Blattgemüse, Nüssen oder angereicherten Milchersatzprodukten greifen.
Paleo- Die Steinzeiternährung
Der Begriff der Paleo- Ernährung durch ein gleichnamiges Buch in den 1970er Jahren geprägt.
Diese Form der Ernährung bedient sich nur Lebensmitteln, von denen man ausgeht, dass sie auch schon in der Steinzeit vorgekommen sind. Konkret bedeutet es, dass z.B. keine Getreideprodukte, Zusatzstoffe, Milchprodukte, verarbeitetes Fleisch und Süßigkeiten zu sich genommen werden sollten.
Es geht darum, dem Körper nur das zuzuführen was er auch wirklich braucht bzw. was unsere Vorfahren zur Verfügung hatten.
Die Vorteile dieser Ernährungsform beziehen sich vor Allem auf einen nachhaltigen Gewichtsverlust. Das geschieht vor Allem dadurch, dass kaum Zucker und Getreide, also Kohlenhydrate im Speiseplan enthalten ist.
Außerdem ist Paleo auch sehr nährstoffreich und die verwendeten Lebensmittel sind qualitativ hochwertig, da keine Zusatzstoffe, Geschmacksverstärker etc. erlaubt sind.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass das Sättigungsgefühl bei dieser Art Ernährung länger Anhält als z.B. bei der Mischernährung.
Wichtig ist hier, dass Paleo nicht für jedermann geeignet ist. Durch die nur geringe Zufuhr von Kohlenhydraten und Zucker ist es z.B. für Sportler oder aber untergewichtige Menschen eher nicht geeignet.
Zu den Nachteilen einer solchen Ernährungsform gehört, dass die Verdauung mitunter lange Zeit braucht, bis sie sich an die neue Situation gewöhnt hat.
Außerdem kann es zu einem Kalziummangel kommen, da Milch und Milchprodukte vom Speiseplan gestrichen sind. Eine Alternative dazu bieten Eier, getrocknete Feigen oder Grünkohl.
Eine weitere Problematik die auftreten kann ist der Mangel an Omega 3 Fettsäuren. In der Paleo Ernährungsweise wird oftmals auf rein pflanzliche Öle zurückgegriffen, welche kaum verwertbares Omega 3 liefern. Besser ist es hier auf Algen Öl oder Butter von Grasfressern umzusteigen.
Für jeden, der sich gerne nach dem Paleo Prinzip ernähren möchte empfiehlt es sich im Vorfeld einem ärztlichen Check zu unterziehen und sich beraten zu lassen.
Fazit
Es gibt viele verschiedene Ernährungsweisen und so ist es auch mit uns Menschen. Jeder ist anders und so sollte auch jeder für sich selbst entscheiden aus welcher Überzeugung heraus er sich wie ernähren möchte.
Wie man in dem Vergleich der beiden Ernährungsarten – vegan und Paleo – sieht, haben beide ihre Vor- und Nachteile.
Gerade auch unter dem medizinischen Aspekt sollte man vorsichtig sein und eine Ernährungsumstellung gut überlegen.
Ratsam ist es auch immer, einen Arzt oder Therapeuten zu Rate zu ziehen.