Schwarzkümmelöl – Heilmittel mit Tradition
Schon seit über 2000 Jahren wird Schwarzkümmel (Nigella Sativa) im Orient als Heilmittel verwendet. Die einjährige, krautige Pflanze gehört zu den Hahnenfußgewächsen und ist nicht mit Kümmel oder Kreuzkümmel verwandt. Sie wird 30 bis 60 Zentimeter hoch und blüht blau oder weiß. Schwarzkümmel ist in der Türkei, dem Irak und Westasien beheimatet, kommt aber auch in Nordafrika vor. In Indien wird Schwarzkümmel als Zutat für Curries verwendet. Das Öl kommt als Speiseöl zum Einsatz. Das Gewürz sieht dem Schwarzen Pfeffer sehr ähnlich und wird auch beim Backen auf Fladenbrot gestreut. Bereits in der Bibel wird Schwarzkümmel erwähnt, der Prophet Mohammed schrieb ihm eine außerordentliche Heilkraft zu und auch im Grab des ägyptischen Pharaos Tutanchamun wurde eine Flasche des Öls gefunden. Während man der Pflanze in der Zwischenzeit weniger Beachtung schenkte, ist ihre Verwendung als Heilpflanze heute wieder aktuell.
Wertvolle Inhaltsstoffe: Ungesättigte Fettsäuren
Schwarzkümmelöl ist besonders reich an ungesättigten Fettsäuren, allen voran Linolsäure, die der Körper nicht selbst herstellen kann. Hauptbestandteil ist Oleum Nigellae sativae, auch fettes Öl genannt. Es riecht stark aromatisch und wird auch als pfeffrig beschrieben. Dafür ist der Anteil an ätherischem Öl verantwortlich. Bemerkenswert ist auch das Vorkommen von sieben der acht essentiellen Aminosäuren im Schwarzkümmel: Valin, Serin, Tyrosin, Phenylalanin, Glycin, Arginin und Asparagin sind enthalten. Das Öl wird durch Kaltpressung gewonnen. Neben Bitterstoffen, Saponinen und Mineralstoffen wie Magnesium und Selen, ist Thymochinon ein Stoff mit besonderer Bedeutung. In Studien zeigte sich eine entzündungshemmende Eigenschaft und die Wirkung als Antioxidans. Je nach Hersteller und Produktionsverfahren variiert die Anzahl der Inhaltsstoffe.
Schwarzkümmel lässt sich vielfältig anwenden
Schwarzkümmel wird oft bei Allergien und Asthma eingesetzt, da das enthaltene Thymochinon regulierend und entzündungshemmend auf den Organismus wirkt. Neben dem Einsatz als Koch- und Backzutat kann Schwarzkümmelöl auch als Nahrungsergänzungsmittel angewendet werden. Vor allem bei Heuschnupfen wird eine mehrmonatige, tägliche Einnahme des Öls empfohlen. Wem der starke Geschmack nicht angenehm ist, der kann das Öl auch mit Saft oder Honig mischen oder die Inhaltsstoffe in Kapselform kaufen. Die äußere Anwendung ist bei Neurodermitis und Schuppenflechte möglich: Das Öl wird auf die Haut aufgetupft. Es wirkt antibakteriell und antimykotisch. Außerdem hat es blutdrucksenkende Eigenschaften und senkt auch den Blutzuckerspiegel bei Diabetes.
Nicht zuviel – auch bei Naturprodukten
Bei der Einnahme ist darauf zu achten, das Öl nicht direkt auf nüchternen Magen einzunehmen, da es die Magenschleimhaut reizen kann. Steigern Sie die Dosierung langsam und verwenden Sie kaltgepresstes Öl. Es enthält weniger Terpene. Diese entstehen vor allem bei der chemischen Destillation von Ölen können Magenschmerzen verursachen. Vor allem zu Beginn der Einnahme kann es zu vermehrtem Aufstoßen kommen. Die Möglichkeit einer Kontaktallergie besteht, wie bei den meisten pflanzlichen Stoffen auch hier. Leiden Sie an einer Erkrankung, sprechen Sie vor der Einnahme von Schwarzkümmelöl mit Ihrem Arzt.